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Die Spannungen zwischen Ankara und Jerusalem – ein neuer Konfliktherd?“ Syrien, Türkei und Israel: Konfliktpotentiale hinter den Kulissen

15 Mai @ 19:00 - 20:30

Deutsch Israelische Gesellschaft

Heilbronn

www.heilbronn.digev.de

 

Aktuelle Veranstaltung im Mai 2025

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Heilbronner Sektion der Deutsch Israelischen Gesellschaft lädt Sie freundlich ein:

 

 

Referent:  Eren Güvercin

 

„Die Spannungen zwischen Ankara und Jerusalem – ein neuer Konfliktherd?“

Syrien, Türkei und Israel: Konfliktpotentiale hinter den Kulissen

15. Mai 2025

19 Uhr

Weinvilla Heilbronn, Musikzimmer

 

Eren Güvercin, Jurist, sunnitischer Moslem, ist Gründungs- und Beiratsmitglied der Alhambra-Gesellschaft, die sich für Völkerverständigung, Pluralismus und Toleranz engagiert. Seine familiären Wurzeln liegen in der türkischen Schwarzmeerregion. Sich selbst bezeichnet er als typisches „türkisches Gastarbeiterkind“. Güvercin ist Verfasser des Werkes „Neomoslems – Porträt einer deutschen Generation“ (Herder, 2012) und arbeitet als freier Journalist für Medien wie ’ntv‘, ‚Neue Züricher Zeitung‘, ‚Welt‘ u.a. Politisch engagiert er sich als stellvertretender Bundesvorsitzender der „Liberalen Vielfalt“, einer Plattform für gesellschaftliche Integration und Empowerment für Bürger mit Migrationshintergrund.

 

Als im Februar 2023 einige Regionen der Türkei von verheerenden Erdbeben heimgesucht wurden, gehörte Israel zu den ersten Staaten, die zügig und robust Hilfe leisteten: Noch in der Nacht nach der Katastrophe entsandte der Staat Israel Bergungsgeräte, Hilfsgüter und Spürhunde zusammen mit 150 Soldatinnen und Soldaten der IDF in das Krisengebiet.

 

Seit dem 7. Oktober 2023 – dem genozidalen Pogrom der Terrororganisation Hamas im Südwesten Israels – ist alles anders. Als vorgestern verheerende Waldbrände in den westlichen Hügelregionen vor Jerusalem ausbrachen, bat Israel Länder wie Rumänien, Griechenland, Kroatien, Spanien und Bulgarien um Hilfe – die auch gewährt wurde. Die Beziehungen zur Türkei hingegen liegen auf Eis – sie könnten kaum kälter sein.

 

Der türkische Präsident Recep Tajib Erdogan stellte sich nach dem 7. Oktober auf die Seite der Hamas, deren Terroristen er als „Freiheitskämpfer“ bezeichnete. Führende Repräsentanten der islamofaschistoiden Hamas wurden mehrfach von Erdogan in Ankara empfangen und in der Türkei wurde ein Verbindungsbüro der Miliz eingerichtet. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Ankara und Jerusalem wurden auf ein Minimum zurückgestuft. Israelische Touristen – die bisher die Strände von Antalya und Alanya bevölkerten – bleiben weg, weil niemand für ihre Sicherheit garantieren kann. Bei Kundgebungen in türkischen Metropolen hetzt Erdogan auf eine derart aggressive Art gegen Israel, dass in Frage zu stellen ist, ob er die Existenz des jüdischen Staates akzeptiert.

 

Erheblich verschärft werden die Spannungen zwischen den beiden Staaten durch die fragile Situation in Syrien. Der Norden des Landes ist von türkischem Militär besetzt, israelische Truppen haben einen schmalen Streifen an der syrisch-israelischen Grenze mit geringer Truppenpräsenz unter Beobachtung gestellt, um zu verhindern, dass jihadistische Milizen nach Israel infiltrieren. Die neuen islamistischen Machthaber in Damaskus – seit Dezember 2024 die Miliz Hajat Tahrir al-Scham unter ihrem Anführer Abu Muhammad al-Dscholani – werden, auch militärisch, massiv von Ankara unterstützt. Seit der Machtübernahme der Islamisten kam es wiederholt zu grausamen  Übergriffen gegen die Minderheiten der Alawiten und Drusen.

 

Besteht die Gefahr eines israelisch-türkischen Konfliktes in Syrien? Kollidieren in Syrien neo-osmanischer Imperalismus Ankaras und Sicherheitsinteressen Israels?

 

Einige Verbandsfunktionäre von DITIB und Milli Görüs in Deutschland haben – wohl auch aus taktischen Gründen – ihre Mitglieder aufgerufen, von antiisraelischen Demonstrationen fernzubleiben, um nicht mit deutschen Institutionen in Konflikte zu geraten, auf deren Kooperation sie etwa im Bildungsbereich angewiesen sind. Dass es in diesem Umfeld trotzdem immer wieder zu antiisralischen Agitationen – gelegentlich antisemitisch konnotiert – kommt, ist gleichwohl bekannt.

 

Eren Güvercin wird sowohl die geopolitischen Spannungen zwischen der Türkei und Israel thematisieren, als auch zur Sprache bringen, wie sich diese Spannungen als gesellschaftliche Konflikte in der Bundesrepublik manifestieren.

 

Sie sind zu Vortrag und Diskussion herzlich eingeladen.

Details

Datum:
15 Mai
Zeit:
19:00 - 20:30
Webseite:
https://heilbronn.deutsch-israelische-gesellschaft.de/

Veranstaltungsort

Weinvilla Heilbronn, Musikzimmer, erster Stock, Heilbronn
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Veranstalter

DIG Heilbronn